Wayfenster Nr. 1 von Klub Galopp
09.08.2021
Unser way soll sich mit dem way anderer kreativer Menschen kreuzen. Deshalb laden wir von nun an inspirierende Persönlichkeiten dazu ein, unser grosses Studio-Schaufenster – das Wayfenster – zu bespielen.
Den Anfang machten Nina und Maria von Klub Galopp, Zürcher Studio für Animationen, Illustrationen und Grafik. Nach getaner Arbeit durften wir ihnen beim Feierabendbier ein paar Fragen stellen.
Wie und wann ist Klub Galopp entstanden?
NINA: Maria und ich waren beide selbständig und haben im selben Gemeinschaftsatelier in Zürich Altstetten gearbeitet. Ich fand es sehr cool, was Maria macht, und glaube, das beruhte auf Gegenseitigkeit – oder, Maria? (lacht)
MARIA: Ja klar, total! Wir haben uns im Januar 2021 zusammengetan und im Frühling gings dann so richtig los.
Wie seid ihr auf den Namen «Klub Galopp» gekommen?
NINA: Phu, das war ein langer Prozess! Je länger wir darüber nachdachten, desto schwieriger wurde es.
MARIA: Ja, das ging superlange! Wir haben ganz viele Wörter gesammelt, die wir lässig fanden, vom Klang her, von der Bedeutung her und so weiter. Die haben wir aufgeschrieben, hin und her geschoben, dann wieder eine Nacht drüber geschlafen und Leute aus unserem Umfeld nach ihrer Meinung gefragt …
NINA: Es gab vieles, was uns sehr gut gefiel. «Klub Galopp» ist dann irgendwann aufgetaucht und hängen geblieben. Auch, weil wir kein Wort wie «Atelier» oder «Studio» im Namen haben wollten, hat es gut gepasst. Es war interessant, weil uns der Name am Anfang nicht überzeugte, aber wir immer wieder darauf zurück kamen. Irgendwann mussten wir uns dann entscheiden. Inzwischen sind wir mega happy damit.
Hat sich euer Arbeitsalltag verändert, seit ihr im Kollektiv zusammenarbeitet?
NINA: Für mich fühlt sich das ganz anders an als zum Beispiel ein Anstellungsverhältnis, wo man abends das Büro verlässt und alles dort zurücklässt. Ich fühle mich verantwortlich für Klub Galopp und kann überall mitentscheiden. Das fühlt sich gut an. Im Vergleich zur Selbständigkeit ist es schön, nicht immer alles allein entscheiden zu müssen. Und bei Honorarverhandlungen nicht allein dazustehen, ist ebenfalls ein riesiger Vorteil! Gemeinsam fällt es leichter, auch mal nein zu sagen oder etwas hartnäckiger zu verhandeln.
Müsst ihr oft verhandeln?
MARIA: Ja, wie in allen kreativen Berufen ist die Frage nach der Bezahlung immer wieder Thema. Klar, auch wir müssen häufig unsere Honorare verhandeln. Wir wägen aber auch ab: Abgesehen von fairer Bezahlung ist es uns wichtig, Aufträge auszuführen, hinter denen wir stehen können und die uns Spass machen. Da gehen wir auch Kompromisse ein.
Euer Wayfenster trägt den Titel «Go your own way». Was steckt dahinter?
MARIA: Am Anfang haben wir uns zu verschiedenen Begriffen Gedanken gemacht, die mit «way» zu tun haben: «Weg», «laufen», «rennen», «Staffette», «gemeinsam Wandern» … Aber das Wort «way» steht im Englischen ja auch für die Art und Weise, wie wir etwas tun. Also haben wir darüber nachgedacht, wie wir darstellen können, dass ihr als Gruppe, als Team von Studio Way auftretet und trotzdem alle eure individuelle Art, euren eigenen way, habt, euch auszudrücken. So sind die Figuren entstanden. Jede Figur hat ihren ganz eigenen Ausdruck.
Der starke Ausdruck kommt auch aus der Bewegung – die Figuren scheinen beinahe zu tanzen. Ist das typisch für eure Illustrationen?
NINA: Ja, uns interessiert Bewegung sehr. Bei mir kommt das vielleicht auch von der Animation her. Ich mag es, wenn Bilder eine Dynamik haben.
MARIA: Wir sind momentan noch dabei, unseren gemeinsamen Stil zu finden. Nina ist sehr gut mit abstrakten Formen und ich mag eher das Detail und Figurative.
NINA: Ich denke, wir beeinflussen uns gegenseitig – ich mag grossflächige, eher reduzierte Illustrationen und Maria hat einen tollen, belebten Illustrationsstil.
MARIA: Wir ergänzen uns ziemlich gut!
Das finden wir auch! Wir danken euch für die wunderbare Verwandlung unseres Fensters und für das spannende Gespräch.
Klub Galopp ist ein Zürcher Studio für Animation, Illustration und Grafik, bestehend aus Nina Calderone und Maria Rehli. Mit Bildern erschaffen sie sich die Welt, wie sie sie sehen wollen: divers und bunt, mit Ecken und Kanten und voller Geschichten, die erzählt werden wollen. Wir sind Fan!